Peking Stadtmitte
Wir hatten zahlreiche Mails an die verschiedensten Adressen geschickt, die meisten blieben leider unbeantwortet, nur eine Antwort wies uns woanders hin. Schließlich landeten wir in Peking welches das derzeitige Zentrum für das wohnmobile Leben in China zu sein scheint.
Als wir uns der genannten Adresse zur vereinbarten Übergabe am späten Nachmittag näherten sahen wir das Wohnmobil schon von weitem verkehrt rum am Strassenrand geparkt. Wir waren überrascht durch das durchaus europäische Aussehen.
Elegante Form
Die Lackierung war interessant. Die Seitenlinien schwungvoll, dynamisch, und der silberne Alkoven ist nicht nur auffällig sondern bei Sonne bestimmt auch hilfreich. Ein toller erster Eindruck!
Ein fremder Anblick...
Wir schauten uns das Wohnmobil in einem ersten Rundgang genauer an, und uns gefiel was wir sahen. Es hätte durchaus anders sein können.
Dometic Fenster?
Die Fenster sehen nach dem berühmten Dometic S4 Fenster mit Polyurethanrahmen aus....toll.
Viele Durchbrüche
Viele Abdeckklappen auf der Fahrerseite machten uns neugierig was da wohl alles drunter sein könnte.
Rückfahrkamera
Ein Blick auf die Fahrzeugrückseite ließ an der Faltleiter erkennen, daß das Dach begehbar war. Und eine Rückfahrkamera hatten wir an einem chinesischen Mietmobil auch nicht erwartet.
Faltbare Aluleiter
Fiamma scheint sich in China bereits gut positioniert zu haben, viele Anbau- und Zubehörteile trugen das bekannte rote Logo
Wassereinfüllstutzen
Der ein bisschen hoch liegende Wassereinfüllstutzen war gleich doppelt beschriftet. An der englischen Übersetzung könnte man noch etwas arbeiten, vermutlich direkt aus dem italienischen übersetzt.
Der Innenraum
Ein sehr freundlicher Angestellter von Centech war innerhalb von ein paar Minuten nach Anruf da und liess uns einsteigen.
Das Bedienpanel
Bing Liu erklärt uns die Bedienung der Stromversorgung mit Hauptschalter und vielen Einzelschaltern für Beleuchtung und andere Verbraucher.
Mikrowelle
Eine kleine Mikrowelle befindet sich im Hängeschrank über der Küchenzeile. Ein Hauch von Luxus, aber nur mit Netzstromversorgung nutzbar.
Die Sanitärzelle
'Was soll ich davon halten....eine Toilette in einem Auto' Lily schaut argwöhnisch.
Dachklimaanlage
Chinesische Sommer können sehr heiss und feucht sein, sogar im hohen Norden, eine Klimaanlage ist fast unabdingbar. Gleichzeitig braucht sie eine Menge Strom, ein Netzanschluß ist Voraussetzung
An der Decke zahlreiche moderne Halogeneinbauleuchten sowie ein Rauchmelder.
Hängeschränke
Geschützt durch eine dicke Schicht Hochglanzlack. Es sieht hell, freundlich und durchaus gemütlich aus.
Die Neonleuchte schaut so aus als ob sie nachträglich installiert wurde um eine bessere Ausleuchtung zu haben.
Ganz pragmatisch, Funktion vor Schönheit!
Geräumige Sitzgruppe
Die Sitzgruppe ist für vier Personen ausgelegt und dürfte auch für die oft etwas größeren Europäer ausreichend geräumig sein. Die sauberen Schutzbezüge verhindern effektiv die Verschmutzung der Sitzpolster.
Durch die Vorhänge und die Kissen machte die Sitzgruppe einen richtig gemütlichen Eindruck.
Der Alkovenbereich
Bei der Anmietung hatten wir uns als Paar ausgegeben, deshalb war der Alkoven nicht zum Schlafen eingerichtet. Für die an der Kante liegende Person ist das Bett sowohl in Höhe als auch in Länge voll ausreichend, die hinten schlafende Person muß durch die zulaufende Form des Alkovens allerdings ein paar Einschränkungen sowohl in Höhe als auch Länge hinnehmen.
Dometic S4 fenster
Integrierte Fliegengitter ermöglichen eine Belüftung ohne daß Fliegen und Steckmücken reinkommen können. Die Verdunklungsrollos schützen nicht nur vor Lichteinfall sondern halten auch die Hitze draussen.
Die beidseitige Anordung der Fenster bietet auch einen guten Überblick was auf beiden Seiten des Fahrzeuges vorgeht, ein wichtiger Aspekt beim Freistehen.
Der Fahrersitz
Kein besonderer Komfort für den Fahrer, ein normales Nutzfahrzeugcockpit, mal abgesehen vielleicht von dem großen GPS mit Rückfahrmonitor.
Beifahrersitz
Funktional und sauber.
Der Aschenbecher deutet auf die Tatsache hin, daß Rauchen in China noch weit verbreitet ist. Wir hatten allerdings beim Einsteigen keinerlei Rauchgeruch feststellen können. Der Stapel Visitenkarten ist zum freizügigen Verteilen an interessierte Besucher die in China zahlreich sind, wie wir am folgenden Tag feststellen sollen.
Das war der Innenraum...
Lily scheint sich jetzt wohler zu fühlen. Sie war das erstemal in einem Wohnmobil und hatte kein Gefühl, was sie erwartete.
Erst reden...
Die Kaution ist sehr hoch und muß in bar beglichen werden da Centech keine Kreditkarten annimmt. Wir mußten deutlich machen, daß wir in der kurzen Zeit in China nicht soviel Bargeld auftreiben konnten. Wie so oft in China konnten wir das ausdiskutieren und kamen auf eine pragmatische Lösung: wir durften die Kaution in Euro hinterlegen.
Es ist zu beachten daß Bing Liu zu diesem Zeitpunkt nicht wußte, daß wir über die Anmietung schreiben wollten. Er hielt uns für ein ganz normales Paar welches ein Wohnmobil mieten wollte. Centech erfuhr erst nach der Rückgabe und vollständigen Abwicklung das dies ein Test war den sie mit Bravour bestanden hatten.
Die Aussenbesichtigung
Bing Liu erklärt uns all die Anschlüsse und die dazu gehörenden Schlüssel. Bis auf den Tankdeckel werden wir wohl in den nächsten zwei Tagen keinen davon brauchen.
Frischwasser
Leider vergaßen wir nach den Füllmengen zu fragen, sowohl von Frisch- als auch Abwasser.
Aussendusche
Eine Aussendusche ist etwas Wunderbares. Sie war unter dem Schlafzimmerfenster auf der Fahrerseite angebracht, ich könnte sie mir auf der Beifahrerseite, näher an der Einstiegstür, besser vorstellen.
Stromanschluß
Diese Wohnmobil ist mit Strom- und wassereinspeisung zumindest teilweise auf stationären Betrieb vorbereitet. Abwasseranschlüsse hatten wir keine gesehen.
Die Überraschung
Eine große Überraschung offenbarte sich nach dem Öffnen der Heckgarage. Statt Stauraum gab's da einen fahrbaren 6500 Watt Honda Generator. Da plötzlich verstand ich das Konzept:
Bisher hatte ich keine gasbetriebenen Geräte gesehen, die gab's nämlich nicht. Das ganze Wohnmobil wurde mit Strom betrieben, die Mikrowelle, das Ceran Kochfeld und auch die Klimaanlage, sowohl zum Kühlen als auch zum Heizen.
Keine Gasanlage
Zwei Tage später sollte ich erfahren warum: Chinesen trauen angeblich Gasanlagen nicht, deswegen ist Strom die einzige Energieversorgung, mit allen daraus folgenden Konsequenzen
Aber wie wird der Generator betrieben?
Die Antwort ist einfach
Obwohl der Generator einen Fernstarter hat kann er nicht in dem engen Stauraum betrieben werden, er muß rausgerollt werden.
Dazu gibt es zwei zusammenklappbare Schienen die eingehängt werden. Auf diesen zieht man den Generator dann raus und platziert ihn neben dem Fahrzeug
Dieses Konzept mit all seinen Nachteilen hat mir absolut nicht zugesagt. Ich finde es völlig unpraktikabel.
Nun die verträge
Alle unsere Fragen wurden ausführlich beantwortet...wobei viel an mir vorbei ging, da Lily und Bing natürlich meistens Chinesisch sprachen.
Die Unterschriften
Alle Verträge und Checklisten waren in Chinesisch, ich wäre ohne Lily recht verloren gewesen. Diese Hilfe ist unbedingt erforderlich.
Obwohl ich normalerweise sehr wachsam, ja fast argwöhnisch bin blieb ich hier recht ruhig. auf Grund meiner Erfahrung mit Anmietungen in China wußte ich daß es zwar bedrohlich aussieht, daß es aber nie ein Problem gab.
Alles abchecken...
Dieses ist mehr eine Formsache der genüge getan werden muss, richtig überprüft haben wir eigentlich nichts.
Fast fertig....
Wie fährt sich ein Wohnmobil im dichten Verhehr, wie werden andere auf ein Wohnmobil reagieren? Werde ich ohne Dellen und Schrammen durchkommen?
Ahh....doch nicht geklaut
Wurden sie entfernt daß sie nicht gestohlen werden, oder gibt es in China die Möglichkeit ein Nummernschild für mehrere Fahrzeuge zu verwenden?
Wir wissen es nicht, aber das nächstemal fragen wir.
Jetzt die hinteren....
Wir entschieden uns für Kondenswasser aus dem Auspuff, wegen dem ausgefransten Umriss...
...jetzt die vorderen
Während der gesamten Übergabe waren Bing Liu und auch die anderen sehr freundlich und geduldig und haben alle Fragen ausführlich und ohne Zeitdruck beantwortet.
Fahrer Unterweisung
Hier gab es nichts Ungewöhnliches, die Bedienung des Iveco war leicht verständlich
Alles gesichert?
In der Wohnkabine war alles fest verschlossen und die Ladung gesichert, wir hatten ja nicht viel dabei
Jetzt bin ich dran
Ich fahre zum erstenmal in China mit ein Wohnmobil, in einer der größten Städte mit dem dichtesten Verkehr, und dann starte ich noch gegen den Vekehr.
Mitten im Gewühl
Hier fahren wir an San Litun vorbei, dem alten Vergnügungsviertel. vorne links eines meiner Lieblingslokale, Hooters, mit seinen leckeren Chicken Wings
Die schaltung ist ein bisschen schwergängig, aber sonst fährt sich das Wohnmobil fast wie eines der Millionen Fahrräder. Und alle nehmen Rücksicht wie immer.
Wo Parken?
Kein Problem, auf dem kleinen hoteleigenen Parkplatz findet sich immer noch was, heute ist es direkt vor der Eingangsdrehtür. Wir hatten sofort viele Zuschauer
Gruppentreffen
Alle teilnehmenden Gruppenmitglieder von Motorhome-China waren im Laufe des Tages in Peking angekommen. Wir trafen uns mitten vor dem Hotel zu einem ersten Gespräch. Innerhalb kurzer Zeit vergaß jeder wo wir uns eigentlich befanden. Das ist Wohnmobil!
Niemand vom Hotelpersonal hat sich an uns gestört...wäre das in Europa auch so??
Auf dem Weg zur Messe
Am heutigen Tag fing die 4. Pekinger Internationale Camping & Wohnmobil Ausstellung statt, natürlich fuhren wir standesgemäß hin. Der Verkehr in Peking war dicht aber stellte kein Problem dar.
entspannte Diskussionen...
Sich bequehm gegenüber zu sitzen, mit Tisch, mitten im dichten Pekinger Morgenverkehr, das war für alle ein neues Fahrgefühl
Konzentration pur
Ich wollte auf keinem Fall die Kaution riskieren, also alle Aufmerksamkeit dem Verkehr schenken.
Ein Navi, welches Englisch spricht und die Orte auf Pinyin anzeigt ist in China überlebensnotwendig, in der letzten Zeit übernehmen iPhone und iPad mit Google Maps allerdings immer mehr die Aufgabe.
Kaffeepause
Es ist immer noch schwierig in China an guten Kaffee zu kommen, daher kam mir dieser McDonalds mit McCafe wie gerufen.
Der Tag kann beginnen
Obwohl ich ihn vermutlich am meisten genossen habe, denn Kaffee zum Frühstück ist noch nicht verbreitet.
Becherhalter!
....und zeigt die Tassenhalter den anderen.
Volksauflauf
Sofort nachdem wir das Wohnmobil auf dem Messeparkplatz abgestellt hatten wurden wir von Schaulustigen umringt, die sich absolut nicht scheuten, reinzukommen, nachdem wir die Kabinentür geöffnet hatten.
Ich wurde unweigerlich an die Erzählungen von Konstantin Abert am Caravan Salon 2011 erinnert und ein Lächeln war nicht zu vermeiden...er hatte ja sooooo recht.
Umzingelt
Es gibt derzeit ungefähr 5.000 Freizeitmobile in China....und ein ungebremstes Interesse welche zu vielen Fragen an uns führte. Keiner zweifelte in diesem moment an dem potenzial welches sich hier auftut.
Fata Morgana?
In all den Jahren zuvor hatte ich in Peking nie ein Wohnmobil gesehen....auf dem Weg zurück ins Hotel waren wir plötzlich zwei, der andere ebenfalls ein Centech. Wenn das nichts zu bedeuten hat....
Frei Parken in Peking?
Ich war mir sicher es würde schwierig werden in Peking einen geeigneten Parkplatz zu finden, aber als wir abends alle zu 'Schindlers Tankstelle' fuhren fanden wir nur 100 Meter entfernt was am Strassenrand. Bestimmt Zufall....
Um den Erfolg des ersten Messetages zu feiern gab's eine Runde autentische deutsche Speisen in Schindlers Tankstelle, ohne Stäbchen.
Parken auf dem Messegelände
Am nächsten Tag durften wir direkt auf dem Messegelände parken, man hatte uns für Ausssteller gehalten. Da hat man mit einem Wohnmobil sogar mal Vorteile gegenüber all den Luxuslimousinen.
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Danke für Ihr Interesse und daß Sie bis zum Ende gelesen haben.